Die
Moderne Astrologie
Ab
dem 17. Jahrhundert drohte die Astrologie unterzugehen, denn die meisten
Astrologen orientierten sich immer noch an der Lehre des Aristoteles, die durch
Kopernikus falsifiziert wurde. Dadurch wurden die Astrologen fast in ganz Europa
nicht mehr ernst genommen, die Astrologie verschwand so aus allen
Lehreinrichtungen.
In England erlebte die
Astrologie einen Aufschwung, obwohl sie bis dahin nicht ernst genommen wurde.
Die Ursache dafür war, dass sich dort viele Mathematiker und Astronome mit der
Astrologie beschäftigten. Sie entwickelten neue Theorien, und in Almanachen
wurden sie einem großen Lesepublikum bekannt gemacht.
Einer der bekanntesten
Astrologen Englands war William Lilly. Er lebte von 1602 bis 1681. Er hatte
unter führenden Persönlichkeiten, aber auch viele Feinde wie Cromwell. Sie
versuchten ihn an seinem Schaffen zu hindern.
Im restlichen Europa
versuchten einige Astrologen das veraltete Weltbild der Astrologie zu verändern.
Der Benediktinermönch Placidus de Titias (1603 – 1688) wäre ein Beispiel dafür.
Noch heute ist er in der
Astrologie von Bedeutung wegen der Entwicklung eines neuen Häusersystems.
Auch der Franzose Jean
Baptiste Morin versuchte den Untergang der Astrologie zu verhindern. Er schrieb
ein 26-bändiges Werk über die Astrologie, dabei orientierte er sich an der
aristotelischen Philosophie.
Das 18. Und das 19.
Jahrhundert wird für die Astrologie als „das finstere Mittelalter“
bezeichnet
Mitte des 18. Jahrhunderts
war die Astrologie in vielen Gegenden fast ausgestorben oder existierte als
primitive Unterhaltung. Astrologen wurden gering geschätzt, so dass kein
Gelehrter es wagte, öffentlich Interesse zu zeigen. Der Mensch sollte sich auf
seinen eigenen Verstand verlassen, da es die Zeit des „Vernunftsdenken“ war.
Die Religion und die
Weltauffassung wurden als Aberglauben abgetan, die Astrologie hatte nun keine
Chance mehr bestehen zu bleiben. Durch den Aufklärungsgedanken, verschwand die
Astrologie in Frankreich vollkommen. Doch auch in anderen Ländern Europas ging
das Interesse sehr zurück. Es wurden nämlich keine Häusertabellen mehr
erstellt, und somit fehlte eines der wichtigsten Werkzeuge für die
astrologische Arbeit.
Eine Form überlebte,
jedoch in Geheimgesellschaften und Logen. Es wurde mit einer symbolischen
Astrologie gearbeitet.
Anfang des 19. Jahrhunderts
bekam die Astrologie einen leichten Aufschwung, durch das vermehren
astrologischer Interessen während der „romantischen Welle“.
Autoren wie Goethe und
Schiller zeigten Interesse und schrieben auch in ihren Werken über Astrologie.
Dies war leider der einzige Lichtblick für die Astrologie im Laufe des 18. und
19. Jahrhunderts.
In England war das
Interesse höher, doch die meisten Autoren schrieben unter Pseudonymen, um nicht
um ihren Familiennamen fürchten zu müssen.
Gegen Ende des 19.
Jahrhunderts begann das Interesse an der Astrologie wieder zuzunehmen. England
und die USA waren Vorreiter. Dort war die Astrologie stark mit der Theosophie
verbunden, da die meisten Astrologen Mitglieder der theosophischen Gesellschaft
waren. Der Engländer Alan Leo (1860-1917), verhalf der Astrologie zum
Wiederaufstieg, durch die Vielzahl seiner astrologischen Werke.
Ende der 1209er Jahre
erkannte man in den USA kommerzielle Nutzung der Astrologie, indem Horoskope und
Vorhersagen in Zeitungen standen und Astrologen damit ihr Geld verdienten. Dies
war wohl die Geburtsstunde der Vulgärastrologie.
Auch in Europa kam die
Astrologie wieder zum Zuge, in Frankreich war es jedoch schwierig, weil die
Astrologie dort völlig ausgelöscht war. Trotzdem versuchten einige französische
Astrologen die Astrologie wissenschaftlich zu betreiben. In Deutschland spielte
die Theosophie auch eine große Rolle, doch dadurch wurde der Astrologie oft
unterstellt, dass sie okkult sei. Man entwickelte deshalb neue Techniken und
versuchte sie wissenschaftlich zu untermauern. Der Nationalsozialismus war für
die Astrologie in Deutschland ein großes Problem; „Für die Astrologie des
20. Jahrhunderts ist es kennzeichnend, dass sie unter totalitären Regimen nicht
wachsen konnten.“ In der Sowjetunion wurde die Astrologie in den 20er Jahren
verboten, viele Astrologen wurden hingerichtet oder in Konzentrationslager
gebracht, wo viele starben. In Italien wurde jegliche astrologische Literatur
von Faschisten beschlagnahmt und verboten. In Deutschland wurde der
Theosophische Verlag 1937 von den Nationalsozialisten geschlossen (Der
Theosophische Verlag gab den größten Teil der astrologischen Literatur
heraus).
1941 wurden alle bekannten
Astrologen verhaftet und die Literatur darüber beschlagnahmt.
Nach dem Krieg nahm das öffentliche
Interesse stark zu, besonders in den 70er und 80er Jahren.
Neue
Formen der Astrologie wurden entwickelt, zum Beispiel die psychologische
Astrologie. Diese wurde vor allem von C.G. Jung geprägt.
Heutzutage werden Horoskope nur noch mit Hilfe des Computers erstellt, denn auch
die Technik hat vor der Astrologie nicht Halt gemacht.